Einsaat entbuschte Streuobstwiese in Steindorf
Streuobstwiesen sind ein fester Bestandteil der hessischen Kulturlandschaft. Allerdings sind in den letzten Jahrzehnten viele Flächen brach gefallen, da sich die Bewirtschaftung oft nicht mehr gelohnt hat. Folge davon ist die Vergreisung der Bäume und im schlimmsten Fall die Verbuschung der Fläche. Diese ist Teil der natürlichen Sukzession, welche einsetzt, wenn man Grünland sich selbst überlässt und keine Mahd oder Beweidung mehr stattfindet. Auf diese Weise gehen wichtige Habitatfunktionen der Streuobstwiese für Flora und Fauna verloren.
Die LPV Lahn-Dill kümmert sich z.B. in den Streuobstprojekten um einige solcher Flächen. In Steindorf bei Wetzlar wurde im vergangenen Winter eine solche ehemalige Streuobstwiese im Rahmen des Streuobstprojektes Wetzlar (gefördert über GAK-Mittel) entbuscht und die Obstbäume wieder freigestellt. Allerdings ist im Laufe der Sukzession die typische und oft wertvolle Grünlandvegetation stark zurückgegangen. Aus diesem Grund säen wir von der LPV die entbuschten Flächen mit eigens gewonnenem Saatgut ein. Dieses Saatgut wird von artenreichen Wiesen im Lahn-Dill-Kreis mittels Wiesendrusch gewonnen. So kann dann regionales Saatgut eines vergleichbaren, passenden Standorts aufgebracht werden und die Streuobstwiese wieder als wichtiger Lebensraum hergestellt werden.
Bild zur Meldung: Mitarbeiter der LPV säen eine entbuschte Streuobstwiese bei Steindorf mit Wiesendruschmaterial ein. (Foto: LPV)